Für wän schrybe?
(Vreni Schertenleib)
Zytgeischt - e Geischt,
wo’d nid weisch,
wie d Zuekunft ne gseht.
Kunscht - jä soo
Das hani verlehrt.
Für wän schrybe ni?
Nid über d Nase us dänke
(Vreni Schertenleib)
Nid über d Nase us dänke
churzsichtig d Gedanke länke
aues a Nagu hänke
dänke - querdänke - umdänke
abdäanke ——
Was blybt?
(Vreni Schertenleib)
e Gedanke
e Troum
Erinnerige
es paar beschribni Bletter
e chly Äsche zum Vergässe
Text 1
(Sophie Matschat)
Zurückgezogen
schreibe ich für mich
ohne interessierte Öffentlichkeit
oder doch?
Wiederlesend lebe und verstehe ich.
Auseinandergehen
(Sophie Matschat)
Wir sind auseinander gegangen
als ich auseinanderging.
Gingen wir auseinander,
weil ich auseinanderging?
Ging ich auseinander
weil wir auseinandergingen?
Was bleibt?
(Sophie Matschat)
verschläft
vergisst
überrascht
lacht
macht
Was blybt
(Bernhard Manz)
Was blybt vo mir,
Wen i einisch go?
Sicher, e chli öppis scho.
E Nagu, wo ni haub ygschlage ha.
Wo vo mir us roschte cha,
Wo niemer meh brucht,
Er isch eifach dert,
U niemer stört sech drab.
Mängisch isch’s no gäbig,
Weme öppis a ne Nagu hänkt,
De isch scho eine dert,
U es geit de ringer,
aus me dänkt.
s'isch kompliziert
(Eva Opitz)
Dä Blick,
dä uf d Wäut,
isch eifach kompliziert.
Wär d Wäut nid kompliziert
wär si eifacher z dürblicke.
Das isch wahr
(Eva Opitz)
Wird me wahrgnoh
so füeut me sech guet ufghobe.
Wird me aber als Waar gno,
isch dr inner Fride
ufghobe.
Das Werk
(Bernhard Manz)
Dieses Werk, unvollkommen.
Wird es die Zeit,
Welche Zeit, überdauern?
Obschon jetzt niemand,
Niemand, mit Recht, interessiert.
Zumutung, Mut zum
(Bernhard Manz)
Sterben, eine Zumutung.
Mut zum Sterben?
Hat man eine Wahl?
Mut zum Loslassen?
Loslassen ist die Zumutung!